Reinhard Bellinghaunsen begrüßt die Gäste beim 4. DR-WALTER Sicherheitsforum

Einladung zum 5. DR-WALTER Sicherheitsforum: Wie funktioniert Telemedizin heute?

14.03.2019

In vielen Ländern ist Telemedizin gängige Praxis. Seit in Deutschland das Fernbehandlungsverbot gelockert wurde, haben Ärzte und Gesundheitsanbieter auch hierzulande mehr Spielraum. Der Assisteur MD Medicus hat schon lange Erfahrung mit der digitalen Versorgung von Patienten im Ausland. Beim 5. DR-WALTER Sicherheitsforum wird er eine virtuelle Sprechstunde simulieren.

Beim Deutschen Ärztetag in Erfurt 2018 wurde Ärzten im Einzelfall erlaubt, Patienten via Telefon, Videokonsultation oder Online-Chat zu behandeln. Allerdings nur, wenn dies ärztlich vertretbar und die erforderliche ärztliche Sorgfalt gewahrt ist. Zudem müssen die Patienten entsprechend aufgeklärt werden. Bis dahin durften Ärzte nur durch Fernbehandlung helfen, wenn sie den Patienten persönlich kannten. Die Erstbehandlung war damit ausgeschlossen. Nun hängt es an den einzelnen Landesärztekammern, ihre Berufsordnungen zu ändern und den Weg für die Digitalisierung in Medizin und Gesundheitsversorgung frei zu machen.

Möglichkeiten ärztlicher Videokonsultation

Die Telemedizin ist eine sinnvolle Alternative zum Besuch in der Praxis. Mittels Videosprechstunde können Ärzte viele Fragen klären und einen Arztbesuch vermeiden oder wenigstens aufschieben: Sitzt der Verband richtig? Liegt die Schwellung der Wange nach der Zahn-OP noch im normalen Bereich? Erfordert der Hautausschlag einen sofortigen ärztlichen Eingriff oder kann der Patient getrost noch ein paar Tage abwarten? Mobil eingeschränkte Menschen profitieren von der Fernbehandlung genau wie Patienten mit infektiösen Erkrankungen. Weil sie nicht im Wartezimmer sitzen, können sie ihre Mitmenschen auch nicht anstecken.

Außerdem kann die Telemedizin Versorgungslücken schließen: In Ostdeutschland gibt es Orte, wo die Entfernung zum nächsten Kinderarzt 60 Kilometer beträgt oder Patienten sechs Monate auf einen Facharzttermin warten müssen. Da kann ein virtueller Arztbesuch viel abfedern.

Selbst in Notfällen, die eine sofortige medizinische Behandlung erfordern, kann die Telemedizin noch gute Dienste leisten: Der Arzt kann während der Online-Behandlung einen Notruf absetzen und den Patienten wenigstens virtuell betreuen, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Erfahrung in anderen Ländern

Telemedizin ist in dünn besiedelten Ländern wie Kanada, Skandinavien und Australien schon lange ein gängiges Versorgungskonzept. In den USA wurde 2002 das mittlerweile börsennotierte Unternehmen Teladoc gegründet. Es verspricht seinen 20 Millionen Mitgliedern binnen Minuten Kontakt zu einem Arzt über Internet, Telefon oder App, 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr. Pin An, der größte Versicherer der Welt, hat eine Gesundheitsversorgungsplattform aufgelegt. Die Ping An Good Doctor verzeichnete im vergangenen Jahr 265 Millionen registrierte Nutzer, wie der chinesische Versicherungsriese gerade verkündet hat. Über die Ping An Good Doctor App können Medikamente sofort bestellt und geliefert werden.

(Virtuelle) Praxis in Deutschland

Laut einer aktuellen Umfrage der NÜRNBERGER Versicherung sind auch die Deutschen offen für fernmedizinische Beratung. Das zeigen die Zugriffszahlen von Gesundheitsanbietern aus dem europäischen Ausland, u. a. DrEd (jetzt Zava) mit Sitz in London und Medgate in Basel. Auch in Deutschland wächst die Zahl der professionellen Telemedizin-Vermittler. Eine Reihe von privaten Krankenversicherern und gesetzlichen Krankenkassen kooperiert beispielsweise mit dem Münchener Startup TeleClinic. Für ein Modellprojekt in Baden Württemberg vermittelt TeleClinic seit 2017 Fernbehandlungen.

Krank im Ausland

Das Unternehmen MD Medicus, welches seit über 25 Jahren medizinische Assistance- und Serviceleistungen anbietet, nutzt viele Möglichkeiten der Telemedizin für die Versorgung von Patienten im Ausland. Sein Ärzteteam kann in über 20 Sprachen bei medizinischen Fragen helfen: Ärzte in Deutschland vermitteln beispielsweise muttersprachlich geführte Arzt-Arzt-Gespräche und Arzt-Patienten-Gespräche ebenso wie Notärzte und Rettungsassistenten. Durch Videokonsultation kontrollieren sie Wunden und Verbände; verschaffen sich einen Eindruck von Krankenhäusern und verhindern manche Einweisung in eine teure Privatklinik.

Live-Fernbehandlung

In der Absicherung langfristiger Auslandsaufenthalte kooperiert DR-WALTER mit MD Medicus. Beim 5. DR-WALTER Sicherheitsforum am 26. März 2019 wird der Assisteur live mehrere Versorgungsszenarien simulieren: Wie verläuft ein Besuch in einer digitalen Arztpraxis von der Terminvereinbarung, über das virtuelle Wartezimmer bis hin zur Videokonsultation durch einen der fest angestellten Fachärzte? In einer anschließenden Podiumsdiskussion erörtern Ärzte, Juristen, Versicherer und Patienten Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Transformation.
 
So wird das 5. DR-WALTER Sicherheitsforum eine spannende Veranstaltung, um das Thema Telemedizin konkreter zu fassen. Wir laden Sie herzlich ein, daran teilzunehmen. Lernen Sie die neue Sicherheitsapp kennen, die der Experte für Reise- und Auslandsversicherungen nach dem Vorbild der Notfallapp von MD Medicus entwickelt hat. Ein weiteres Highlight ist der Neudenker Karl-Heinz Land, der den Tag mit seiner Vision der Erde 5.0. beschließt.

Seit 2011 laden wir alle zwei Jahre Organisationen aus der Entwicklungszusammenarbeit zum DR-WALTER Sicherheitsforum ein.

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