Au-pairs in Deutschland und weltweit

Konjunkturumfrage 2021: Coronakrise wird das Au-pair-Wesen nachhaltig verändern

15.06.2021

Im letzten Jahr kamen 5.600 Au-pairs nach Deutschland – nur ein gutes Drittel der 15.000 im Vorjahr. Noch höher ist der Verlust bei deutschen Au-pairs, die ins Ausland wollten, weil sie kaum ausreisen konnten bzw. zurückgeholt wurden. Und noch immer haben viele Zielländer ihre Grenzen geschlossen. Die fehlenden Austauschmöglichkeiten haben dramatische Folgen für die Agenturlandschaft. In seiner Umfragestudie „Au-pairs in Deutschland und weltweit“ stellt der Au-pair-Versicherer DR-WALTER aktuelle Daten und Informationen zu Au-pairs und Gastfamilien vor.

Wichtige Au-pair-Ziele für junge Deutsche scheiden aus
Beliebte Länder wie Kanada, Australien, Neuseeland und die USA haben ihre Grenzen für Au-pairs aus Pandemie-Gründen bis heute geschlossen. Hinzu kommen die schmerzhaften Folgen des Brexits, für die es bisher noch keine Lösung gibt. Seit dem 1. Januar 2021 dürfen keine Au-pairs mehr ins bisherige Zielland Nummer eins einreisen.

Drastisches Agentursterben nicht nur in Deutschland erwartet
Dieses Jahr sind nur noch 128 Au-pair-Agenturen am deutschen Markt. Das entspricht einem Rückgang von 15 Prozent und spiegelt die gewaltigen Umsatzeinbußen bei den Au-pair-VermittlerInnen wider. Noch dramatischer als in Deutschland, wo Kurzarbeitergeld und Überbrückungshilfen vorerst das Schlimmste verhindert haben, stellt sich die Situation im Ausland dar. Die dort befürchteten Schließungen werden wiederum für Agenturen in Deutschland zum Problem, weil ihnen die Kooperationspartner fehlen.

Weltweiter Bedarf an Au-pairs
Wäre das Einreiseverbot von Au-pairs aus Drittstaaten nicht erst Mitte November 2020 aufgehoben worden, hätte die Pandemie das Au-pair-Programm in Deutschland beflügeln können. Viele Eltern hatten durch die Schul- und Kitaschließungen einen erhöhten Betreuungsbedarf für ihre Kinder und hätten gerne ein Au-pair eingeladen. Die erhöhte Nachfrage konnte aber nicht bedient werden. Das Fehlen von Au-pairs ist für Gastfamilien in vielen Ländern zum großen Problem geworden, ganz besonders in Großbritannien.

Änderungen bei den Herkunftsländern
Die Reihenfolge der Top-3-Entsendestaaten hat sich gegenüber den Vorjahren verschoben. So ist es für Au-pairs aus Kolumbien, dem traditionell stärksten Herkunftsland, aufgrund von Schutzmaßnahmen gegen die dort heftig um sich greifende Pandemie bis heute schwierig, ein Visum zu bekommen. Aus Georgien und Thailand durften hingegen schon seit Mitte Juli 2020 wieder Au-pairs nach Deutschland einreisen.

Umfassende Datenquelle
Die Konjunkturumfrage "Au-pairs in Deutschland und weltweit" liefert jährlich aktuelle Zahlen und Fakten zum Au-pair-Wesen. Sie beruht auf einer repräsentativen Umfrage unter 56 Au-pair-Agenturen und Gesprächen mit Au-pair-Experten. Die Studie wird von DR-WALTER Auslandsversicherungen herausgegeben und erscheint im Calypso Verlag.

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