Konjunkturumfrage 2017: Au-pair ist in der ganzen Welt beliebt
10.05.2017
Trotz einiger Unruhe durch den Brexit und die Trump-Präsidentschaft bleibt das Interesse deutscher Au-pairs an Großbritannien und den USA ungebrochen. Nach Deutschland kamen 2016 rund 13.000 Au-pairs aus dem Ausland, das waren noch einmal 1.000 mehr als im Jahr davor.
Wie haben sich die Einstellungen der Au-pair-Bewerber entwickelt und auf welche Wünsche müssen sie sich bei den Gasteltern einstellen? Was erwarten beide Seiten von dem Austauschprogramm? Wie wirken sich politische und rechtliche Entwicklungen in einzelnen Ländern aus? Die Umfragestudie "Au-pairs in Deutschland und weltweit" des Au-pair-Versicherers Dr. Walter stellt aktuelle Daten und Informationen zu Au-pairs und Gastfamilien vor.
Herkunfts- und Zielländer
Rund 7.000 der Au-pairs in Deutschland und damit mehr als die Hälfte kamen aus Europa. Mit einem Visum kamen weitere rund 6.000 Au-pairs, viele davon aus der Ukraine, aus Georgien, Nepal, Tansania und Kolumbien. Junge Deutsche steuerten am liebsten die USA, Australien und Neuseeland an. In Europa sind Großbritannien, Frankreich, Irland und Spanien die beliebtesten Länder.
Einflüsse von Brexit und Trump
Sowohl der Ausstieg der Briten aus der Europäischen Union als auch die Präsidentschaft von Donald Trump werden wohl negative Auswirkungen auf die lange Au-pair-Tradition in beiden Ländern haben. Das glauben zumindest zwei Drittel der vermittelnden Agenturen. Nationalistische Bewegungen vertragen sich nicht gut mit dem Grundgedanken von Au-pair.
Au-pairs wollen in die Städte
Die meisten Au-pairs in Deutschland hatten ihre vorübergehende Heimat in Südbayern, Baden-Württemberg und im Rhein-Main-Gebiet. Es sind nicht mehr nur die Besserverdienenden – auch Normalverdiener-Familien nehmen mittlerweile gerne ein Au-pair auf. Allerdings haben Gastfamilien in ländlichen Regionen oft Probleme, ein Au-pair zu finden; die meisten Au-pairs zieht es in die Metropolen, weil sie dort die kulturellen Angebote nutzen und auf viele andere junge Leute treffen wollen.
Mehr männliche Au-pairs und Alleinerziehende
Mittlerweile sehen immer mehr junge Männer einen Au-pair-Aufenthalt als Bereicherung für die persönliche Entwicklung. Auch Gastfamilien und gerade alleinerziehende Mütter, die ein Au-pair aufnehmen, schätzen inzwischen häufiger eine männliche Kinderbetreuung. So ergeben sich neben der klassischen Vater-Mutter-Kind-Familie oft ganz neue Lebensgemeinschaften.
Hohe Erwartungen und Konfliktpotenziale
Junge Deutsche gehen in der Regel 10 bis 12 Monate und damit wieder für eine längere Zeit ins Ausland. Auf der anderen Seite steigen die Erwartungen auf Seiten der Familien und der Au-pairs. Außerdem geben die Beteiligten in Konfliktfällen schneller auf – leicht ist ein neues Au-pair oder eine neue Gastfamilie über das Internet gefunden. Die Mehrzahl der Au-pairs wird inzwischen vermittelt von Matching-Agenturen, großen Anbietern von Jugend- und Bildungsprogrammen sowie Agenturen, die mit besonderen Qualitätsansprüchen wie dem RAL-Gütezeichen Au pair oder den Qualitätsstandards der Au-Pair Society werben können.
Umfassende Datenquelle
Die Umfragestudie liefert jährlich aktuelle Zahlen und Fakten zum Au-pair-Wesen. Sie beruht auf einer repräsentativen Umfrage unter 65 Au-pair-Agenturen und Gesprächen mit Au-pair-Experten. Die Studie wird von Dr. Walter Auslandsversicherungen herausgegeben und erscheint im Calypso Verlag.
Zur vollständigen Umfrage als PDF
Konjunkturumfrage 2017 - Entwicklungen und Trends im deutschen Au-pair-Wesen
Neunkirchen-Seelscheid: Calypso Verlag
Umfang: 52 Seiten, 30 x 21 cm
9,90 € (D)
ISBN 978-3-940291-202
Die Druckausgabe kann direkt bestellt werden über:
www.calypsoverlag.de