Mit der mobilen Zahnarztpraxis werden Patienten auch in abgelegenen Orten erreicht. ©David Vogt

Projekt des Monats - Krankenhaus in Ambovo/Madagaskar

24.04.2018

Die Mobile Hilfe Madagaskar betreibt seit 2009 eine kleine Krankenstation sowie mobile Kliniken mit allgemeinärztlicher, zahnmedizinischer und geburtshilflicher Versorgung.

Mit einem Ultraleichtflugzeug werden Menschen versorgt, die weit abgelegen leben. Ärzte aus aller Welt führen regelmäßig kostenlose lebensrettende Operationen durch. Jährlich werden etwa 20.000 Menschen kostenlos behandelt und über Hygiene, Familienplanung und Verhütung informiert. Der Bedarf medizinischer Hilfe ist groß, es wird eine Klinik benötigt.

Gesundheitsversorgung in abgelegenen Dörfern
Wegen der schlechten Infrastruktur sind die meisten Dörfer auf Madagaskar nicht mit dem Auto oder dem LKW zu erreichen. Oft gibt es nur Fußwege durch gefährliche Gegenden in die abgelegenen Dörfer. Kranke Menschen müssen weit laufen oder getragen werden, um zu einem Arzt zu kommen. Deshalb will die MHM eine Grund- und Notfallversorgung zu den Menschen vor Ort bringen. Auch hunderte Straßenkinder in der Hauptstadt Antananarivo werden regelmäßig versorgt.

Krankenstation als zentrale Anlaufstelle
Die deutsche Hebamme Tanja Hock fand damals Babys auf Müllhalden von Madagaskar, wollte etwas daran ändern und hat die MHM gegründet. Sie war in Deutschland im Rettungsdienst tätig und bildet jetzt Madagassen im Gesundheitsbereich aus. Zentraler Ort ist die Krankenstation in Ambovo. Von dort werden auch die mobilen Einsätze mit den Fahrzeugen geplant. Hier ist auch das das Team im Einsatz, das nachts im Hebammenmobil arbeitet. Vormittags kann sich die Bevölkerung aus der Umgebung kostenlos medizinisch beraten lassen. Für Notfälle ist die Station immer besetzt. Durch die Arbeit von MHM liegt die Kinder- und Müttersterblichkeit im Aktionsradius bei 0, während die Sterblichkeitsrate im Land sonst sehr hoch liegt (42,4 Kinder bzw. 353 Mütter pro 100.000 Geburten).

Hilfe aus aller Welt
Neben einem Allgemeinarzt haben in der Krankenstation auch schon Augenärzte und Zahnärzte aus Deutschland und ein Hautarzt aus Amerika ehrenamtlich Kranke behandelt. Mit den Behandlungen haben sie sehr zur Weiterbildung des Teams beigetragen und damit die Not der Bevölkerung gelindert. Jedes Jahr werden in der Krankenstation etwa 3600 Kranke behandelt.

Rettungswagen und Zahnarztmobil im Einsatz
Neben einem eigenen Rettungswagen hat auch ein Zahnarztmobil seine Basis an der Krankenstation. Seit Juni 2015 fährt es einmal pro Monat für eine Woche in den Busch, um die Menschen vor Ort zu versorgen. Die madagassischen Zähne brauchen oft dringend Hilfe – nicht selten sind bei Erwachsenen und Kindern wegen fehlender zahnärztlicher Versorgung Löcher in die Wangen gefault. Außerdem betreut die MHM drei Schulen und ein Schülerwohnheimprojekt mit insgesamt 1000 Kindern. Die Kinder werden mit Zahnbürsten und Zahnpasta versorgt und lernen, wie man damit umgeht.

Krankenhaus in Planung
Um die medizinische Versorgung der Bevölkerung weiter zu verbessern, ist nun ein Krankenhausbau geplant. In einem Anbau an die bestehende Krankenstation sollen in Zukunft Kaiserschnitte und Notfallbehandlungen durchgeführt werden. Teams mit internationalen und einheimischen Ärzten sorgen für einen hohen Standard. Das Krankenhaus dient auch als medizinisches Trainingszentrum. Madagassische Helfer, Hebammen und Ärzte sollen hier aus- und weitergebildet werden, um die medizinische Versorgung, vor allem der Geburtshilfe, im ganzen Land zu verbessern. Bisher gibt es in Madagaskar kein einziges Krankenhaus mit dem Standard des geplanten Projekts. Die Kosten für Bau und Ausstattung betragen rund 300.000 Euro.

weitere Informationen zur Mobilen Hilfe Madagaskar

Für Spenden:

Bankverbindung: Mobile Hilfe Madagaskar, Sparkasse Aschaffenburg,
IBAN: DE05 7955 0000 0011 4184 72

Kontakt:
Mobile Hilfe Madagaskar e.V.
Im Mathildenweg 22
64832 Babenhausen

Elisabeth Gersner
T +49 (0) 157 87 86 16 89
[email protected]

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