Sozialarbeiterinnen kümmern sich um die jungen Mütter und ihre Kinder.

Projekt des Monats - Teenager-Mütter in Lima

24.11.2017

Allein im Lima-Stadtteil Comas leben rund 3.800 minderjährige Mädchen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren, die selbst bereits ein Kind haben.  Manche der jungen Frauen wurden missbraucht, manche zum Sex überredet. Drei Viertel der Väter machen sich nach dem "Missgeschick" aus dem Staub.

In der Folge bekommen die Mädchen größte existentielle Probleme, denn sie sind in aller Regel ohne abgeschlossene Schulausbildung, ohne Verdienst und ohne eigenen Wohnraum. Selbst noch ein Kind, müssen sie bereits für ein Baby sorgen. Ihr weiterer Lebensweg in großer Armut und ohne Perspektiven ist damit vorgezeichnet. Diese jungen Mütter, von unseren Mitarbeitern liebevoll "Mamitas" genannt, werden durch das Teenagermütter Programm des Kinderwerkes gefördert.

Immer wieder neue Probleme
Das Ehepaar Bareiß aus Deutschland ist seit 1995 in Lima tätig. Martin Bareiß trägt als Generaldirektor Verantwortung für alle Schulen und Projekte. Seine Frau Gertraud bringt sich in das Schulleben und die Hilfsprogramme ein. Durch die Arbeit mit den Bedürftigen stoßen die Mitarbeiter immer wieder auf neue Problemlagen. Sie suchen nach Möglichkeiten aus der Notsituation zu helfen und haben den Mut neue, notwendige Projekte zu starten. Das Projekt für die Teenager-Mütter ist ein Beispiel dafür.

Betreuung der Kinder und der Mütter
Fünf Sozialarbeiterinnen betreuen derzeit knapp 250 Mütter. Sie sorgen dafür, dass sie und ihre neugeborenen Babys die Geburtsurkunde und alle nötigen offiziellen Dokumente bekommen. Außerdem besuchen sie die Mütter regelmäßig zu Hause. Die jungen Frauen werden medizinisch betreut, beraten und seelsorgerlich begleitet. In einem bisher einzigartigen Programm können die Mädchen an einer staatlichen Schule ihren Schulabschluss nachholen, während ihre Babys von Erzieherinnen betreut werden. Für diese Mütter sowie für andere Alleinerziehende wurden insgesamt acht Kinderhorte für Kleinkinder und Grundschulkinder eingerichtet, außerdem eine Beratungsstelle für Schwangere sowie eine Rechtsberatungsstelle, die mit einem Anwalt besetzt ist.

Unterstützung zur Selbständigkeit
Eine weitere Perspektive bietet das Kinderwerk durch die Veranstaltung von Backkursen. Dort lernen die Mütter wie sie leckere Kuchen und Gebäck herstellen können. Die hergestellten Backwaren können sie auf dem Markt oder in einem Straßenstand verkaufen und so ihre Einkommenssituation verbessern.
Die Betreuungsangebote, Schulungen und Beratungen für die Teenagermütter sind umfangreich. Wir wollen damit sicherstellen, dass die jungen Mütter für sich und ihre Babys eine solide Grundlage für eine menschenwürdige Zukunft bekommen. Bei vielen ersten Schritten dahin werden sie begleitet, aber je länger je mehr, müssen sie eigene Schritte gehen. Dazu motivieren und schulen wir sie und hoffen, dass sie ihre Chance nutzen.

Über das Kinderwerk Lima
Das Kinderwerk Lima arbeitet seit fast 50 Jahren mit Familien in Slumgebieten der Hauptstadt Perus. Über 2.500 Kinder besuchen die Schulen des Kinderwerkes – ebenso viele Kinder werden durch ein Kinderspeisungsprogramm unterstützt.

Kontakt:
Kinderwerk Lima e. V.
Fasanenstr. 4
89522 Heidenheim
Alexander.Winkler(at)Kinderwerk-Lima.de

Spenden unter  IBAN: DE11 6329 0110 0149 4570 14
BIC: GENODES1HDH (Heidenheimer Volksbank)
Stichwort: "Teenager Mütter"

Mehr Informationen gibt es auf der Seite des Kinderwerks Lima

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